Hallux rigidus / Arthrose des Großzehen-Grundgelenks

Diagnostik und Therapie

Als Hallux rigidus bezeichnet man den steifen oder bewegungseingeschränkten Großzeh, der meist mit Schmerzen verbunden ist. Ursache hierfür ist i.d.R. ein Verschleiß, d.h. eine Arthrose des Großzehen-Grundgelenks. Besonders in geschlossenen Schuhen bereiten die knöchernen Ausziehungen an der Oberseite des Großzehen-Grundgelenks Schmerzen. Eine Schwellung oder Rötung kann auftreten. Betroffene versuchen zudem oft unbewusst, das Großzehengrundgelenk zu schonen und rollen den Fuß über den Außenrand ab. Für diese Art der Belastung ist Ihr Fuß aber nicht gebaut – er reagiert mit Schmerzen.

Diagnostik

Röntgenaufnahmen des Fußes im Stehen zeigen uns, wie weit Ihr Gelenkspalt verschmälert ist. Auch die knöchernen Ausziehungen lassen sich gut erkennen. Ergibt sich aus der Anamnese und den Röntgenbildern der Verdacht auf Rheuma-Erkrankungen oder Gicht, sollte ihr Blut zusätzlich untersucht werden.

Therapie

Ziel ist es, die Beanspruchung des Gelenks, die Gelenkentzündung, die Schwellung und den Druck auf die knöchernen Ausziehungen zu reduzieren. Dabei können eine orthopädische Schuheinlage mit steifer Sohle oder eine sogenannte Ballenrolle helfen, indem die Abrollbewegung von Ihrem Fuß auf die Schuhsohle verlagert wird. Beim Abrollen Ihres Fußes wird die große Zehe dann weniger nach oben gebogen und die Schmerzen werden gebessert oder bleiben aus. Ggfs. kann eine Versteifung in der Einlage, eine sogenannte „Rigidusfeder“, zum Einsatz kommen.

Krankengymnastische Therapie kann die Schmerzen lindern. Der Gelenkverschleiß selbst lässt sich durch die Krankengymnastik aber nicht beheben. Bei einer ausgeprägten Entzündung im Großzehengrundgelenk können auch entzündungshemmende Medikamente, wie z.B. Diclofenac und Ibuprofen, positiv wirken. Allerdings dürfen diese Medikamente nicht dauerhaft eingenommen werden.

Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr helfen, kommt auch hier nur die Operation in Frage. Ist die Bewegungseinschränkung durch Knochenanbauten am Grundgelenk bedingt, kann ggfs. gelenkerhaltend operiert werden. Ansonsten ist hier meistens eine Versteifungsoperation notwendig. Die Versorgung mit einem Gelenkersatz ist nur in Ausnahmefällen indiziert.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der operativen Möglichkeiten.

 

  • Cheilektomie

    Bei der Cheilektomie wird ein Teil des gelenktragenden Mittelfußköpfchens entfernt. Dadurch werden mechanische Hindernisse durch Knochenanbauten beseitigt, sodass der Großzeh wieder nach oben bewegt werden kann und der Fuß wieder abrollen kann. Diese Operationsmethode kommt dann in Frage, wenn noch Teile des Gelenks erhalten, d.h. von gutem Knorpel überzogen, sind.

  • Großzehengrundgelenks-Versteifung (MTP-1-Arthrodese)

    Ist das Großzehengrundgelenk schon zu sehr verschlissen und der Knorpel großflächig abgenutzt, kann eine Cheilektomie nicht mehr helfen. Hier kommt nur die Versteifung des Grundgelenks in Frage. Meistens ist der Großzeh infolge der Arthrose auch schon vor der Operation mehr oder weniger steif. Durch die Operation wird lediglich die Stellung verbessert und durch die Entfernung des Gelenks werden die Schmerzen genommen.

    Bei dieser Methode werden die beiden Gelenkflächen des Grundgelenks von Restknorpel befreit und die Knochen anschließend passgenau aufeinandergesetzt. Befestigt wird die Knochenverbindung (Arthrodese) durch eine Schraube und eine winkelstabile Platte. Der Mittelfußknochen und das Großzehen-Grundglied verwachsen dann zu einem Knochen. Die Abrollbewegung wird dann weitgehend vom Großzehenendgelenk übernommen. Zur Verbesserung des Gangbildes kann ggfs. später noch eine sogenannte „Abrollhilfe“ in den Schuh eingearbeitet werden. Ist die knöcherne Heilung abgeschlossen, können Sie Ihren Fuß auch sportlich weitestgehend uneingeschränkt belasten.