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148 Jahre im Herzen der Südstadt

Entdecken Sie die Geschichte des Severinsklösterchens

Seit der Geburtsstunde des "Severinsklösterchens" im Jahre 1874 hat sich nicht nur im Gesundheitswesen vieles verändert. Das Haus, gegründet von der Ordensgemeinschaft der Cellitinnen nach der Regel des heiligen Augustinus, trägt den Namen "Krankenhaus der Augustinerinnen" und hat eine lange Tradition in der Unterstützung Hilfsbedürftiger. Es hat sich im Laufe der Jahre immer wieder den neuen Anforderungen an eine zeitgemäße Versorgung kranker Menschen gestellt. Eins aber hat sich nicht geändert: Das Haus blieb seinem Standort in der Kölner Südstadt treu, ist entsprechend seiner christlichen Grundorientierung immer für alle Menschen unabhängig von deren Religion und sozialer Herkunft da und hat durch zahlreiche Modernisierungen sein medizinisches und pflegerisches Angebot stetig ausbauen können.

1989 begannen umfangreiche Baumaßnahmen, die im Jahr 2000 mit der Eröffnung der neuen Notfallambulanz und Intensivstation abgeschlossen wurden. Freuen Sie sich auf Eindrücke aus 140 Jahren "Severinsklösterchen"!

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  • 1838 – 1874: Vom Mommerslocher Hof zum Severinsklösterchen

    "Es gehört Mut dazu, in solchen Zeiten, 1838 und 1874, wo die Zukunft so dunkel war, einen Orden zu gründen und ein Krankenhaus zu errichten. Diesen Mut haben die Schwestern gehabt. Gott hat ihren Bund gesegnet. Dafür danken wir heute Gott." (Kardinal Josef Höffner, 30. November 1974 zur 100-Jahrfeier)

    Der Gründung des Krankenhauses im Jahre 1874 gingen entscheidende Ereignisse voraus: 1838 wurden aus den Cellitinnenklöstern in der Antonsgasse und Kupfergasse je zwei Schwestern zum Krankendienst in das Kölner Bürgerhospital gerufen. Die Schwesterngemeinschaft wurde dort immer größer, kaufte 1869 den Mommerslocher Hof in der Severinstraße 63 und gründete ein eigenes Mutterhaus und ein Noviziat. Gleichzeitig wurde eine Pflegeanstalt für altersschwache Frauen eröffnet.

    Bereits fünf Jahre später, 1874, begann die erste krankenpflegerische Tätigkeit des Ordens. Am 25. April 1874 wurde der Grundstein für ein neues Krankenhaus gelegt: Es entstanden der erste Operationssaal und eine chirurgische Station unter der Leitung des später weltberühmten Chirurgen Professor Bardenheuer. Dieses Jahr markiert die Geburtsstunde des Severinsklösterchens.

  • 1880 – 1913: Erste Erweiterungen

    Schon bald wurde das Haus, in dem die Ärzte der Stadt ihre Kranken selbst betreuten, zu klein. Dem 1880 errichteten Neubau des sogenannten Gartenhauses am Kartäuserhof folgte 1886 nach dem Abriss des Mommerslocher Hofes ein weiterer Komplex an der Severinstraße einschließlich einer Kapelle, der die Kapazitäten auf 120 Betten erweiterte. Die Schwestern bemühten sich erfolgreich, ihr Haus immer wieder zu modernisieren – 1913 hatte man die erste private Röntgenabteilung in Köln.

  • 1914: "Militärabteilung Augustinerkloster"

    Der Erste Weltkrieg brachte auch im "Klösterchen" tiefgreifende Veränderungen mit sich. In der "Militärabteilung Augustinerkloster" wurden in den Kriegsjahren insgesamt 5000 Verwundete versorgt. Die Schwestern holten in einem Lazarettzug auf hunderten Fahrten verwundete Kölner und auch schwerverletzte ausländische Soldaten ab. Sie riskierten viel, um anderen zu helfen – bei einem Zusammenstoß mit einem Militärzug wurden 1917 fünf Ordensschwestern getötet. Daran erinnert bis heute ein Denkmal im Innenhof des Mutterhauses.

  • 1945: Neubau und erneute Zerstörung

    Nach Kriegsende konnte trotz aller Neuerungen das "Klösterchen" nicht mehr den Anforderungen entsprechen – schließlich war die Einwohnerzahl Köln von 1888 bis 1928 von 260.000 auf 740.000 angewachsen. Unter der Leitung des Aachener Professors Pirlet wurde auf dem Gelände zwischen Severinstraße, Jakobstraße, Kartäusergasse und Kartäuserhof ein ganz neues Krankenhaus mit terrassenförmig angelegten Stockwerken errichtet. 1931 fertiggestellt, entsprach es den veränderten Anforderungen an Hygiene und an eine vielseitige medizinische Versorgung.

    Die heutige architektonische Grundstruktur des Krankenhauses der Augustinerinnen wurde damals gelegt. Der Zweite Weltkrieg brachte durch Krieg und Zerstörung wieder schwere Zeiten, in denen die Schwestern Tag und Nacht die vielen Verwundeten pflegten.

  • 1946 – 1989: Wiederaufbau und deutliche Erweiterung

    Auch die medizinischen Einrichtungen in Köln gleichen nach Kriegsende einem Trümmerfeld; ganze zwei Röntgenapparate funktionierten in der ganzen Stadt noch. Die Schwestern im Krankenhaus der Augustinerinnen hatten nicht nur mit der Versorgung der Patienten alle Hände voll zu tun; sie schleppten auch noch Steine aus den Trümmern und begannen mit dem Wiederaufbau. Dieser ging bald entscheidend voran: 1951 wurden das im Krieg zerstörte Mutterhaus und die Kapelle wieder errichtet; 1955 erhöhte der Anbau eines neuen Flügels an das Krankenhausgebäude in der Jakobstraße die Kapazität des "Severinsklösterchens" auf insgesamt 360 Betten. Auch medizinisch wurde das Spektrum größer; im selben Jahr öffnete die bald weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannte orthopädische Abteilung. Das Krankenhaus wuchs weiter: 1956 wurden dem Altbau zwei weitere Trakte mit 100 Betten und ein Schwesternhaus hinzugefügt; 1959 wurde am Kartäuserhof ein neues Ordensschwesternwohnhaus gebaut und das Krankenhaus in der Jakobstraße um eine Etage aufgestockt.

    Das heutige Verwaltungsgebäude wurde 1969 als Wohnheim für Schwestern und Angestellte eröffnet. 1972 wurden weitere Ideen in die Tat umgesetzt: Im Garten zwischen Mutterhaus und Altbau entstand nach den Plänen des "Architekten Tabeling" ein modernes Fortbildungszentrum mit einem Festsaal und einem Schwimmbad.

    Das Krankenhaus war mit einem breitgefächerten medizinischen Angebot zu einem Zentrum der gesundheitlichen Versorgung der Menschen in Köln weit über das "Vringsveedel" hinaus bekannt geworden.

  • 2001: Gründung der Stiftung der Cellitinnen e.V.

    Die Trägerschaft des Krankenhauses der Augustinerinnen geht von der Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus e.V. in die neu gegründete Stiftung der Cellitinnen e.V. über. Mit diesem Schritt gaben die Ordensschwestern die unternehmerische Verantwortung für ihre Einrichtungen in weltliche Hände.

    Zeitgleich wurden vier rechtlich selbstständige gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung gegründet, die die Trägerschaft der Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen und weiteren karitativen Betriebe übernommen haben. Die Stiftung der Cellitinnen e.V. ist alleinige Gesellschafterin dieser Gesellschaften.

  • Gegenwart

    Vielseitigkeit war schon immer die Stärke des Severinsklösterchens. Heute stehen umfassende diagnostische Möglichkeiten, spezialisierte Fachabteilungen und qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung, um interdisziplinär die bestmögliche Behandlung zu leisten: