Kölner Infarkt Modell

Hohe Versorgungsqualität für Patienten mit einem akuten Herzinfarkt

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Jeder dritte Mensch mit einem Herzinfarkt stirbt, bevor er die rettende Klinik erreicht. Deshalb muss bei einem Verdacht auf Herzinfarkt sofort gehandelt werden. Hierbei zählt jede Minute. Eine schnelle medizinische Versorgung entscheidet aber nicht nur über Leben und Tod, sondern auch darüber, wie stark die Spuren sind, die ein Herzinfarkt hinterlässt.

Hinter dem Kölner Infarktmodell (KIM) steht eine enge Kooperation zwischen dem städtischen Rettungsdienst und 16 Kölner Kliniken. Ziel des Kooperationsprojekts ist die Sicherstellung und fortlaufende Weiterentwicklung der Versorgungsqualität für Patienten mit einem akuten Herzinfarkt.

Die aktuellen Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen bei einem akuten Herzinfarkt eine frühzeitige Behandlung mithilfe eines Katheters. Parallel dazu zeigen deutsche sowie internationale Untersuchungen, dass durch ein standardisiertes und koordiniertes Vorgehen die Rate der Sterblichkeit halbiert werden kann. Konkret bedeutet das für Rettungsdienst und Kliniken, dass verschlossene Infarktgefäße innerhalb von maximal 90 Minuten nach dem ersten medizinischen Kontakt geöffnet werden sollten – eine große Herausforderung, derer sich das Kölner Infarktmodell angenommen hat.

Deshalb fahren die Kölner Notärzte alle Patienten mit akutem Herzinfarkt unmittelbar in eines der sieben städtischen Interventionszentren, um dort schnellstmöglich eine Katheteruntersuchung durchzuführen.

Das Krankenhaus der Augustinerinnen, das mit seinen beiden modernen Herzkathetermessplätzen seit Oktober 2017 am Kölner Infarktmodell teilnimmt, ist eine dieser Anlaufstellen. Es steht mit einer 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft an 365 Tagen im Jahr für den Notfall bereit.

Krankenhäuser und Rettungsdienst arbeiten dank des Kölner Infarktmodells nun optimal zusammen, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Der erste Schritt hierfür liegt jedoch beim Patienten selbst: Dieser muss bei entsprechenden Symptomen schnell reagieren und die 112 wählen. Denn je früher der Rettungsdienst alarmiert wird, desto weniger Herzmuskelgewebe stirbt ab und umso geringer ist der spätere Infarktschaden.