Becken

Behandlung von Brüchen und Verletzungen des Beckens

Das knöcherne Becken bildet einen kräftigen Ring, welcher aus dem Kreuzbein und den je paarig ausgebildeten Darmbeinen, Schambeinen und Sitzbeinen besteht. Das Becken verbindet nicht nur den Oberkörper mit den Beinen, sondern trägt darüber hinaus auch wichtige Organe, wie z.B. die Harnblase, den Mastdarm, die Gebärmutter und die Eierstöcke (bei Frauen) bzw. die Prostata (bei Männern).
Verletzungen des Beckenringes können dementsprechend nicht nur schwere knöcherne, sondern auch Weichteilverletzungen und innere Blutungen zur Folge haben. Auch Spätfolgen, wie chronische Schmerzen und Gelenkverschleiß, sind möglich.

Ursachen für einen Beckenbruch

Bei jüngeren Menschen ist die Ursache eines Beckenbruches meistens ein sogenanntes Hochrasanz-Trauma, das beispielsweise durch einen Verkehrsunfall oder einen Sturz aus großen Höhe ausgelöst werden kann. Dabei erleiden die Patienten häufig mehrere Verletzungen an unterschiedlichen Körperstellen gleichzeitig (Polytrauma).

Bei älteren Menschen nimmt die Knochendichte ab, die Knochen werden poröser und anfälliger für Brüche. Vor allem Frauen sind betroffen. Daher genügt in höherem Lebensalter häufig eine Bagatellverletzung (wie z.B. Stolpern über eine Teppichkante, Sturz aus dem Bett), um Knochenbrüche zu erleiden. Aber auch spontane Ermüdungsbrüche, die ohne einen konkreten Unfall entstehen, sind möglich.

Behandlung eines Beckenbruchs

Wie ein Beckenbruch behandelt werden sollte, hängt von der Stabilität ab. Um diese beurteilen zu können, ist eine Computertomographie (CT) und seltener auch eine Kernspintomographie (MRT) notwendig. Ist ein Beckenbruch stabil, kann er konservativ behandelt werden. Hier kommen Schmerzmittel, Osteoporosetherapie, und Krankengymnastik/Physiotherapie zum Einsatz. Das Ziel der Therapie ist das Erreichen der ursprünglichen Mobilität.

Bei instabilen Beckenbrüchen oder wenn die Schmerzen trotz konservativer Therapie über mehrere Wochen anhalten, kann eine stabilisierende Operation notwendig werden. Hierbei kann bei einfacheren Brüchen des hinteren Beckenringes eine minimalinvasive Methode mittels Schrauben Erfolg bringen. Bei komplexen Verletzungen kommen Platten- und Stabsysteme zum Einsatz. Der Erfolg der OP ist hoch, hängt aber stark von der Bruchform und der Knochenheilung ab.

In der Nachbehandlung ist zur Steigerung der Beweglichkeit und zur Muskelkräftigung Krankengymnastik notwendig. In regelmäßigen Abständen wird mittels Röntgen die Knochendurchbauung kontrolliert: So wird vermieden, dass eine Verschiebung der Bruchenden unbemerkt bleibt. Wie lange es dauert bis ein Beckenbruch vollständig verheilt ist, hängt vom Ausmaß der Verletzung ebenso wie vom Allgemeinzustand und dem Alter des Patienten ab. In der Regel handelt es sich um einen Zeitraum von ca. eineinhalb bis drei Monaten.