Studie zu COVID-19 bei wohnungslosen Menschen in Köln

Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, sind von den Folgen von COVID-19 besonders betroffen, da Versorgungsangebote kaum auf sie zugeschnitten wurden. Deshalb stellte die Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Infektiologie im Severinsklösterchen zusammen mit dem Verein Gesundheit für Wohnungslose e.V. eine Studie auf die Beine und legte erstmals Zahlen zu COVID-19 bei Menschen vor, die auf der Straße leben.

Mitarbeiterin macht Corona-Test bei einem Obdachlosen

An der Studie haben 303 Personen, die obdachlos oder wohnungslos sind, teilgenommen und es wurden 389 PCR-Tests durchgeführt. Viele Mitarbeiter des Krankenhauses beteiligten sich ehrenamtlich an der Erhebung.

Als wesentliche Ergebnisse sind festzuhalten: Der Nachweis von SARS-CoV-2 gelang im Sommer 2021 bei 3,1 Prozent, im Dezember bei 6 Prozent der Untersuchten. Diese Werte lagen deutlich über den Befunden, die aus der Normalbevölkerung bekannt sind. Was noch schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass im Dezember nur 7,2 Prozent der Untersuchten Obdachlosen und Wohnungslosen in Köln vollständig geimpft und geboostert waren, und eine zweimalige Impfung erst bei 38,8 Prozent vorlag. Die korrespondierenden Werte der Normalpopulation in Deutschland lagen in dieser Zeit bei rund 20 bzw. rund 75 Prozent in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen.

Damit konnte die Studie klar nachweisen: Obdachlose und Wohnungslose sind stärker von Infektionen betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung und sie sind weniger oft geimpft. Es sind deutlich mehr Anstrengungen vonnöten, um diese vulnerable Gruppe stärker zu unterstützen, um sie vor Krankheit und vorzeitigem Tod zu bewahren.