„Die Geburtshilfe im Severinsklösterchen ist nie im Stillstand, etwickelt sich stetig weiter und passt sich an die Bedürfnisse der Frauen, die zur Geburt hierherkommen, an“, sagt Kirsten Jannicke über ihren neuen Arbeitsplatz. Die gebürtige Kölnerin ist seit 20 Jahren Hebamme, zuletzt leitete sie den Kreißsaal in einem Dormagener Krankenhaus. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geburtshilfe im Severinsklösterchen nennt sie einen weiteren Grund für ihre Entscheidung, in die Kölner Südstadt zu wechseln: „Das Team und ich haben die gleiche Vorstellung von Geburtshilfe.“ Gesundheit für Mutter und Kind – von Anfang an – eine möglichst interventionsarme und selbstbestimmte Geburt für jede Frau und ein guter Teamgeist zwischen den verschieden Berufsgruppen, die im Kreißsaal, aber auch in der Schwangerenambulanz und auf der Wochenbettstation zusammenarbeiten – diese Grundsätze seien ihr wichtig.
Neben den vielen Jahren Berufserfahrung, davon mehrere in leitender Position, bringt Kirsten Jannicke für ihre neue Aufgabe umfassende Fort- und Weiterbildungen mit. Beispielsweise in Akupunktur, als Praxisanleiterin, aber auch im Management. Außerdem hat sie die Basisschulung Babyfreundliches Krankenhaus absolviert.
Neben diesem Fachwissen ist aus Sicht der neuen Kreißsaal-Leiterin aber auch etwas ganz Anderes entscheidend: „Da, wo ich arbeite, ist mein Herz.“ Denn, so ist sie sicher: „Frauen müssen sich wohlfühlen, um ein positives Geburtserlebnis zu haben. Das müssen gar nicht unbedingt wunderschöne Räume sein – die es im Klösterchen übrigens auch gibt. Vielmehr geht es um die Atmosphäre, um den Umgang mit der Frau vor, während und nach der Geburt und um das Gesamtpaket.“ In Hospitationen hat sie sich einen Eindruck davon verschafft und sich anschließend für einen Wechsel in das Severinsklösterchen entschieden. „Hier stimmt das Gesamtpaket und ich bin stolz, ab sofort ein Teil davon zu sein“, sagt sie.
Den Berufswunsch Hebamme entwickelt sie übrigens schon während der Schulzeit. Der “Zauber“, den der Beruf damals schon auf sie ausübte, ist bis heute erhalten geblieben. Und dass die gebürtige Kölnerin, die immer in Köln gelebt hat, nun – nach 20 Jahren – zum ersten Mal in ihrer Heimatstadt Kindern auf die Welt hilft, ist für sie eine besondere Freude. Chefarzt Prof. Dr. Jan Schmolling und das Kreißsaal-Team aus 43 Hebammen freuen sich ebenfalls über die neue Leitung – und darauf, ab sofort mit ihr gemeinsam vielen kleine „Kölnerchen“ auf die Welt zu helfen. Denn so werden die Kinder genannt, die im Severinsklösterchen zur Welt kommen, weil dies das einzige Krankenhaus mit Geburtshilfe innerhalb der alten Kölner Stadtmauern ist.
In sechs Kreißsälen werden im Cellitinnen-Severinsklösterchen Krankenhaus der Augustinerinnen jährlich rund 1900 Kinder geboren. Damit ist das Krankenhaus in der Kölner Südstadt die zweitgrößte Geburtsklinik der Stadt. Im Juni 2025 erlangte die Klinik das Zertifikat „Babyfreundlich“ nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation WHO.